Saisonrückblick Teil 2– Landesliga Herren

Teil 2 von 5 der Serie Rückblick Saison 2016/17
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Eine ereignisreiche Saison liegt hinter dem Landesliga-Sechser des TTV. Nach durchwachsenen Auftritten in der Hinrunde (9:9), zeigten die Kalistädter in der Rückrunde (13:5) konstant gute Leistungen. Für eine Verteidigung des dritten Tabellenplatzes aus der Wiederaufstiegssaison reichte es nicht ganz. Dennoch kann man mit dem Abschneiden in Thüringens höchster Spielklasse zufrieden sein.

Sowohl in der Box als auch abseits des Sports eine starke Einheit, die erste Mannschaft des TTV Bleicherode

Die vergangene Spielzeit wurde geprägt von der Ausgeglichenheit der der Teams. Das brachte Spannung in die Liga, die sich bis zum letzten Spieltag hinauszog. Bis auf den souveränen Aufsteiger aus Altenburg standen sich alle Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber. Das bekamen die Bleicheröder gleich beim ersten Pflichtspiel der Saison zu spüren. Gegen den Aufsteiger USV Jena verschliefen die Südharzer den Start. Das Bleicheröder Entscheidungsdoppel verhinderte letztlich Schlimmeres (8:8). Gegen Schwarza wirkten die Südharzer aufgeweckter und siegten deutlich mit 9:1 Punkten. Es folgte ein heißer Tanz beim SV SCHOTT Jena III, bei dem einige Akteure sichtlich Probleme mit dem dort eingesetzten Plastikball hatten. Am Ende wurden auch hier die Punkte geteilt (8:8) – für die Bleicheröder der erste wirkliche Punktverlust dieser Saison. 14 Tage später spielte sich ein ähnliches Szenario am Kristanplatz in Mühlhausen ab. Auch hier zogen Kalistädter im Entscheidungsdoppel den Kürzeren und ärgerten sich über die Punkteteilung (8:8). Dabei scheinen die Müntzerstädter für die Bleicheröder unschlagbar. Alle drei Gegenüberstellungen seit dem Wiederaufstieg endeten mit einem Unentschieden. Jedes Mal hatten die Bleicheröder im Entscheidungsdoppel das Nachsehen. Noch am gleichen Tag reiste der TTV Sechser weiter zu den sympathischen Sportfreunden aus Tabarz. Hierbei stand eine richtungsweisende Partie auf dem Spielplan. Die Tabarzer agierten schon im Vorjahr auf Augenhöhe und waren somit direkter Konkurrent im Kampf um Platz drei. Leider konnten die Bleicheröder ihre Bestleistung nicht abrufen und verloren mit 6:9. Die zwei folgenden Begegnungen verliefen klar und deutlich. Gegen Leubingen fuhren die Kalistädter einen ungefährdeten Sieg (9:3) ein. Einen Tag später endete die Partie ebenso deutlich, nur dieses Mal hatten die Bleicheröde gegen Sponeta Erfurt keine Chance (1:9). Gegen den Staffelfavoriten aus Altenburg setzte es die nächste herbe Klatsche (0:9). Auch wenn diese Niederlage eingeplant war, war den Bleicherödern spätestens jetzt bewusst, dass nun gepunktet werden muss, um nicht auf die Abstiegsplätze abzurutschen. Der Schockmoment wirkte- mit einem starken 9:1 Heimsieg gegen den Gothaer SV verabschiedeten sich die Bleicheröder früh in die Winterpause.

Der Blick geht in Richtung Entscheidungsdoppel…

Die Rückrunde begann vielversprechend. Mit 9:4 Punkten starteten die Kalistädter beim USV Jena. Was folgte, war eine ungewohnt lange Pflichtspielpause von vier Wochen. Diese wussten die Bleicheröder jedoch für sich zu nutzen. Dank des engagierten Trainingseinsatzes konnte hier der Grundstein für eine beeindruckende Rückrunde gelegt werden. Auch wenn es beim Heimspiel gegen den SV SCHOTT Jena III wieder nicht für einen Sieg gereicht hat (8:8), zeigte sich in den nachfolgenden Begegnungen das Potential der Bleicheröder Mannschaft. Zunächst konnte gegen die erstarkten Sportfreunde aus Schwarza seit langer Zeit auch ein Entscheidungsdoppel wieder zu Gunsten des TTV entschieden werden (9:7). Eine Woche später landeten die Bleicheröder ersatzgeschwächt einen echten Überraschungssieg. Mit 9:5 Punkten feierten die Südharzer gegen die derzeitig zweitplatzierten Erfurter einen Auswärtssieg mit Folgen für die Gastgeber. Deren Zweikampf mit den Altenburgern um den Aufstieg in die Oberliga schien damit verloren.

Die Rückrunde läuft, auch bei Hanjo Hagemeier.

Furios verlief dann auch die nachfolgende Partie. Die Kalistädter hatten nun ordentlich Wind in den Segeln. Im Hinspiel noch unterlegen, fegten die Bleicheröder die Tabarzer Mannschaft vor eigenem Publikum buchstäblich von der Platte (9:1). Ein Sieg, den in dieser Höhe wohl niemand hätte voraussagen können und zeitgleich die Südharzer wieder vom Podestplatz träumen ließ. Dabei ließ sich das TTV-Flaggschiff auch von der klaren Niederlage gegen die Altenburger am Folgetag nicht die Stimmung vermiesen. Nun ging es in den Saisonendspurt, mit drei Siegen aus drei Spielen könnte Verteidigung des dritten Tabellenplatzes aus dem Vorjahr Wirklichkeit werden. Der erste Schritt gelang den Bleicherödern in Leubingen (9:3). Beim zweiten Schritt gerieten die Bleicheröder ins Straucheln. Wiedermal konnte der TTV nicht gegen die Mühlhäuser gewinnen (7:9). Wiedermal sorgte das gefürchtete Mühlhäuser Spitzendoppel für den Gnadenstoß der Kalistädter. Damit war das Saisonziel unerreichbar. In dem letzten Pflichtspiel der Saison reisten die Südharzer nach Gotha. Für die Gastgeber ging es in dem letzten Spiel, um nichts weniger als den Klassenerhalt. Aufgrund der nicht nachvollziehbaren Spielansetzung lag auch ein gewisser Druck auf den Schultern des TTV Sechsers. Zum einen gönnten die Bleicheröder den sympathischen Gastgeber den Klassenerhalt, zum anderen war man sich im Bleicheröder Lager jedoch bewusst, dieses Match voll konzentriert angehen zu müssen, um die Konkurrenten um den Klassenerhalt nicht zu benachteiligen. Dabei rückt vor allem die bereits erwähnte Spielansetzung für Verwirrung, denn das letzte Pflichtspiel des Konkurrenten um den Klassenerhalt fand bereits einen Tag vorher statt. Damit begannen die Rechnerei, deren Ergebnis lautete: der Gothaer SV musste gegen die Bleicheröder mindestens einen Punkt holen, um die Klasse zu halten. Am Ende siegten die Bleicheröder mit 9:6 Punkten in einer dramatischen und absolut landesligatauglichen Partie.

Die Belohnung nach dem letzten Pflichtspiel in Gotha

Die Schneckenhengste können mit dem Endresultat (4. Tabellenplatz) zufrieden sein. Vor allem die Rückrunde hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt. „Da hat sich das erhöhte Trainingspensum bezahlt gemacht“, analysiert der Teamchef Tim Liebergesell. Innerhalb der Saison ragte vor allem ein Spieler heraus, Lennart Czosnyka (13:7). Der 16-jährige hat sich nicht nur zu einem echten Punktegaranten in der ersten Mannschaft entwickelt sondern war parallel mit Verantwortlich für den Aufstieg der zweiten Herrenmannschaft des TTV. Dabei ist er freiwillig in die Reserve gerutscht, um auf zwei Hochzeiten tanzen zu können. „Lenni wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in unserem Team einnehmen“, ist sich der Teamchef sicher. Weiterhin ist auch bei Michael Rutz einen deutlicher Leistungssprung erkennbar (14:7). Auch er ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Dank einiger beeindruckenden Siege gegen namhafte Gegner bewies er, dass er auch im mittleren Paarkreuz eine Bereicherung für das Team sein kann.

Mit der Saisonendete für die Bleicheröder Landesligamannschaft auch eine Ära. Für Chris Spiegelhauer war es die letzte Spielzeit im TTV-Dress. Nach über sechs erfolgreichen Jahren verliert die Bleicheröder Tischtennis-Familie damit einen sehr beliebten und immer fairen Sportsmann. „Das ist schon ein herber Verlust, nicht nur auf sportlicher Ebene“, bestätigt sein Doppelpartner Tobias Liebergesell. Der TTV Bleicherode bedankt sich auch auf diesem Wege bei Chris für den geleisteten Einsatz und wünscht ihm und seiner jungen Familie alles erdenklich Gute!

„Gute Freunde kann niemand trennen…“! Alles Gute für die Zukunft, Chris Spiegelhauer

  • Teamstatistik:
    • 9 Siege, 4 Unentschieden (Ligaspitzenwert) und 5 Niederlagen
    • Entscheidungsdoppel: 2:4
    • 14 eingesetzte Spieler
  • Einzelstatistik:
    • Hanjo Hagemeier: 12:19
    • Tobias Liebergesell: 15:6
    • Marco Gluza: 11:16
    • Chris Spiegelhauer: 11:6
    • Michael Rutz: 14:7
    • Tim Liebergesell: 16:10
    • Lennart Czosnyka: 13:7
    • Jörg Schneegans: 1:0
    • Florian Heide: 1:1
    • Steffen Weber: 1:1
    • Leonard Koch: 0:1
    • Philipp Müller: 2:1
    • René Heinemann: 1:1
    • Lars Hirschfeld: 0:1
  • Insgesamt: 98:77
  • Doppelstatistik:
    • Insgesamt: 30:30
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