Im Flow

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Thüringenliga:
TTV Bleicherode 7:7 TTV Hydro Nordhausen
TTV Bleicherode 8:6 Post Zeulenroda II

Was war das für eine Tischtennis-Wochenende in Bleicherode? Es wurde alles geboten, was das Herz der Freunde der kleinen 40mm-Kugel so lieben: Hochklassige und spannende Duelle, Spiele über die Maximaldistanz und herausragende Fights aller Beteiligten.

Am Ende steht ein Bleicheröder Team, welches weiter ungeschlagen ist und auf Rang zwei, jenseits aller prognostizierten Vorstellungen, rangiert.

„Wir sind zur Zeit in einem richtigen Flow, haben riesigen Spaß. Und was ganz wichtig ist: Sowie ein Spieler schwächelt, sind die anderen da und springen in die Bresche“, fasst ein glücklicher Kapitän Tim Liebergesell zusammen, der am Wochenende kränkelnd nicht seine Top-Leistungen abrufen konnte.

Im Kreisderby lief von Anbeginn alles auf eine Remis hinaus. Sowohl Doppel, als auch erste Einzelrunde wurden geteilt (3:3). Wenn es eine Abbiegung zum Sieg hätte geben können, dann im wahnsinnig intensiven Duell zwischen Sebastian Carl und Herman Debzihansky. Nach vier ausgeglichenen und auch taktisch sehr ansprechenden Sätzen, schien der Kalistädter im Entscheidungssatz auf der Siegerstraße und hatte beim 10:6 Matchbälle. Nun aber spielte sein ukrainischer Gegenüber „Hop oder Top“, traf alles und riss das Spiel mit 12:10 buchstäblich noch aus dem Feuer.

„Da waren wir kurz konsterniert, mussten uns sammeln. Aber durch zwei klare Siege im unteren Paarkreuz, war schnell alles wieder in Waage“, so Liebergesell.

Hanjo im Duell mit Nordhausens Spitzenspieler Debzihansky

Und so nahm das Spiel in der letzten Runde den normalen Verlauf, alle Spitzenspieler gewannen ihre Duelle klar und mit dem 7:7 konnten dann auch alle gut leben.

Am Sonntagmorgen empfing man die ambitionierte Oberliga-Reserve aus Zeulenroda. Die Ostthüringer sind sicher ein Medaillenkandidat und treten mit einer blutjungen spielstarken Truppe an.

Die sah sich jedoch schnell einem 0:2 ausgesetzt, da Sebastian Carl/Michael Rutz ihr Doppel deutlich und Tim Liebergesell/Hanjo Hagemeier durch einen Endspurt im Entscheidungssatz gewinnen konnten.

Die ersten beiden Einzelrunden verliefen dann pari. Im oberen Paarkreuz spielten Sebastian Carl und Hanjo Hagemeier stark auf und ließen nur einen Satzverlust zu. Im unteren Paarkreuz waren die Zeulenrodaer besser, holten vier, wenn auch hart erkämpfte Punkte gegen Michael Rutz und Tim Liebergesell zum Zwischenstand von 6:4.

Im Anschluss siegten wieder die Spitzenleute: Tim Liebergesell war gegen Timo Seidel gut dabei, unterlag dennoch dreimal 9:11, während Sebastian Carl auch sein drittes Match ganz deutlich gewann (7:5).

Somit hatten die Kalistädter ein Remis sicher, wollten aber bei zwei ausstehenden Spielen mehr.
Aber Hanjo Hagemeier kam gegen Luca Haas nicht richtig ins Match. Zwar kämpfte sich die Bleicheröder Nummer 2 noch in den Entscheidungssatz, hier waren die Kraftreserven aber endgültig erschöpft (5:11).

So musste Michael Rutz (als Nr. 4) gegen Noah Siebenhaar (Nr. 2) als Underdog in den Ring und brauchte einen Satz, um sich einzuspielen (8:11). Dann zog er sein Spiel immer besser durch, gewann zwei Sätze (11:7 und 11:8), bevor er sich den Ausgleich fing.

Der Finaldurchgang war dann an Spannung nicht zu überbieten. Keiner der Spieler konnte sich entscheidend absetzen. Und so war es wohl die Erfahrung des Bleicheröders, der unter dem Jubel der zahlreichen Fans den Sieg mit einem hauchdünnen 12:10 eintütete.

„Wahnsinn, wie die Truppe derzeit performt. Großes Kompliment an alle“, ist Tim Liebergesell glücklich und blickt schon voraus: „Jetzt können wir das Jena-Wochenende ganz entspannt angehen.“

Am kommenden Samstag wird man auswärts erst den Tabellenführer USV Jena (10:0 Punkte) heraus fordern und am Sonntag dann beim viertplatzierten Schott Jena II (8:4 Punkte) aufschlagen.

TTV: Sebastian Carl 6; Hanjo Hagemeier 3,5; Michael Rutz 4; Tim Liebergesell 1,5