Ein fast perfekter Tag

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Mitteldeutsche Meisterschaften in Riestedt

Nach seinem fulminanten Auftritt und Silber bei den Landestitelkämpfen ging der Bleicheröder Sebastian Carl mit vollem Selbstvertrauen in das Messen der 16 besten Tischtennisspieler Mitteldeutschlands.

Da es lediglich zwei Startplätze für die Deutschen Meisterschaften zu verteilen gab, hätte im Feld der Regional- und Oberligaspieler sicher alles perfekt laufen müssen, um in die Nähe der Qualifikation zu kommen.

Doch der Samstag schien so ein perfekter Tag werden zu können. Sebastian war sofort auf Betriebstemperatur und gewann den Auftakt gegen den Magdeburger Jens Köhler mit 4:3. Dabei drehte er ein 2:3 noch nervenstark mit 11:8 und 11:9.

Es folgten klare 4:0-Siege über Timo Seidel (Zeulenroda) und Tim Toetz (Schönebeck). Spätestens mit dem 4:2 gegen den bis dahin ungeschlagenen Jenaer Till Berbig stiegen die Chancen auf die Endrunde.

Doch ausgerechnet im letzten Spiel des Tages folgte ein echter Dämpfer. Sebastian spielte den Gruppenfavoriten Hoian Onufri (Dresden) förmlich an die Wand, führte schnell mit 3:1 und war beim 9:8 im fünften Durchgang ganze zwei Punkte vom perfekten Tag entfernt. Doch der Mitteldeutsche Meister der Jugend fightete sich ins Match zurück gewann den Satz noch 12:10 und die folgenden 11:9 und 11:7.

In blendender Verfassung: Sebastian Carl

Die verpasste Chance nagte am Gemüt, wenngleich die Tagesbilanz von 4:1 immer noch den ersten Gruppenplatz und damit beste Chancen fürs Finale der Top-6 bedeutete.

Doch am Sonntagmorgen wartetet mit Alexander Pazdyka (Hettstedt) der nominell stärkste Spieler der Gruppe. Sebastian startete gut (11:6), musste sich dann seinem Gegenüber aber in fünf Sätzen geschlagen geben.

Nun war die Luft völlig raus und das abschließende 1:4 gegen Justin Huszti (Leipzig) auch ein Wenig dem Frust geschuldet.

„Hätte ich am Samstag das letzte Ding gezogen, hätte das den Finaleinzug bedeutet“, haderte der TTV-Einser auch am Sonntag noch.

„Über eine Top-Sechs-Platzierung bei den Mitteldeutschen hätte ich mich schon sehr gefreut. Und da war ich wirklich dicht dran.“

So stand am Ende mit einer 4:3 Bilanz immerhin noch Rang 9, immer noch eine beeindruckende Leistung. Und mit etwas Abstand wird das auch Sebastian so sehen.

„Er hat wahnsinnig gut gespielt, hatte gegen Onufri einfach Pech“, fasst Betreuer Hanjo Hagemeier zusammen, „ich denke, er ist derzeit in Top-Verfassung, da dürfen sich unsere Fans in der Rückrunde richtig drauf freuen.“

Apropos Rückrunde: Die startet gleich mit dem Knaller gegen den Tabellenführer vom USV Jena. Den 25. Februar (10 Uhr) sollte man sich also unbedingt schon einmal dick im Terminkalender anstreichen. Geplant wird dazu ein sicher interessantes Vorbereitungsspiel gegen Verbandsliga-Spitzenreiter Mühlhausen am Tag zuvor.