„Dafür spielt man Tischtennis“

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1. Bezirksliga: Bischlebener SV 5:9 TTV Bleicherode

Einen perfekten Auftritt legte die TTV-Reserve aufs Bischlebener Tischtennisparkett. Ohne Siegambitionen angereist, erwischten man einen richtigen Lauf und holte sich vollkommen verdient einen umso überraschenderen Auswärts-Erfolg.

Da die Einheimischen einer Verlegungsbitte nicht nachkommen konnten, hatte Teamchef Steffen Weber aus dem 8-Mann-Kader lediglich noch ein Quartett übrig. Aufgefüllt wurde mit Rainer Emmelmann (4. Mannschaft – 1. Kreisliga) und Ralf König (6. Mannschaft – 3. Kreisliga), weshalb man nicht unbedingt mit vielen Hoffnungen anreiste.

„Wir haben die Situation so angenommen und wollten das Beste heraus holen. Vielleicht haben die Bischlebener uns in der Konstellation etwas unterschätzt“, mutmaßt Steffen Weber.

Los ging es mit engen Doppelspielen. Hier siegten Florian Heide/Steffen Weber, die zwei Sätze brauchten um sich abzustimmen, schließlich im Entscheidungssatz 11:9. Leider mussten Philipp Müller/Rainer Emmelmann über ein bitteres 11:13 im finalen fünften Abschnitt quittieren, sodass man mit einem 1:2 in die Einzel ging.
Es sollte der letzte Rückstand bleiben, denn man ritt nun eine richtige Welle.

Dabei hatten Steffen Weber (3:1 gegen Bernd Mühlhausen) und Florian Heide (3:2 gegen Holger Müller) Schwerstarbeit zu verrichten, diese Siege hatte man aber noch auf dem Zettel.
Nun aber überraschten die TTV-Youngster nachhaltig.

Philipp Müller spielte gegen Hans Kenklies ein taktisch herausragendes Match, hielt den Routinier stets auf Distanz und siegte 3:1.
Leo Koch machte es gegen Oleh Mykyttschak spannend, belohnte sich aber im Entscheidungssatz für seinen couragierten Auftritt mit einem 13:11.

Erwischte einen Sahne-Tag: Philipp Müller

Erwischte einen Sahne-Tag: Philipp Müller

Zwar musste Rainer Emmelmann ein klares 0:3 einstecken, aber Ralf König zeigte mit einem mutigen Spiel, dass der Bischlebener Alexnader Ockel an diesem Tag nicht unverwundbar war, wenngleich am Ende eine knappe 1:3 Niederlage stand.

Zur Halbzeit führte man also 5:4 und schraubte im Anschluss weiter an der Überraschung.
Dabei musste Florian Heide gegen Bernd Mühlhausen alles heraus holen, da speziell die langen Ballpassagen mächtig Körner kosteten. Mit dem 3:1 waren die Strapazen aber vergessen.
Noch spannender machte es Steffen Weber. Gegner Holger Müller machte zwei Sätze was er wollte (12:10, 11:6), bevor der Kalistädter taktisch umstellte und doch noch gewann (9,7,6).

„Mit dem 7. Punkt haben wir erstmals wirklich an einen Punktgewinn geglaubt, denn nun hatten wir ja noch 5 Möglichkeiten den einen dafür noch benötigten Zähler einzufahren.“

Die erste Möglichkeit ließ Leo Koch liegen, der die routinierte Spielweise von Hans Kenklies anerkennen musste.
Dann kam der zweite große Auftritt von Philipp Müller. Auch gegen Oleh Mykyttschak agierte der 19jährige geschickt, fand die richtige Balance zwischen Angriff und Passivität und holte sich mit einem hochverdienten 3:1 den zweiten Tageserfolg.

Damit hatte man das Remis sicher, parallel deutete sich aber eine kleine Sensation an.
Hatte man nach dem Satzausgleich von Sebastian Ockel zum 1:1 noch geglaubt, der Bischlebener würde sich nun auf das Noppenspiel von Rainer Emmelmann eingestellt haben, lag man gänzlich falsch.
Der TTV-Akteur wurde immer sicherer, machte kaum noch Fehler und entnervte seinen gegenüber zum 11:6 und 11:9.

Der Rest war pure Freude über die Wahnsinnleitung.

„Das war heute ein Match, weswegen man Tischtennis spielt“, war Steffen Weber im Anschluss überglücklich. „Alles lief für uns, die Stammspieler haben 7 von 8 möglichen Einzeln gezogen. Dazu noch der starke Auftritt unserer Ersatzleute. Einfach überragend.“

Nun darf man sich vorerst über den zweiten Tabellenplatz freuen und kurz durchschnaufen.
In drei Wochen wartet dann ein Doppelspieltag mit den schweren Partien gegen Greußen und Schlotheim.

TTV: Florian Heide, Steffen Weber je 2,5; Philipp Müller 2; Leo Koch, Rainer Emmelmann je 1; Ralf König 0

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