Dämpfer beim Auswärtsmarathon

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Gebrauchtes Wochenende für die Landesliga-Männer des TTV Bleicherode. Am vergangenen Samstag (29.10.) konnten die Bleicheröder nur einen von vier möglichen Punkte in den Südharz entführen. Dabei waren im Spiel gegen den Tabarzer SV (6:9) die Anstrengungen der ersten Gegenüberstellung des Tages mit dem Post SV Mühlhausen 3 (8:8) deutlich zu spüren.

Erstmals in der laufenden Saison konnte Kapitän Tim Liebergesell auf alle sieben Akteure zurückgreifen, sodass im Hinblick auf die anstrengende Tagesaufgabe (11:00 Uhr in Mühlhausen, 16:00 Uhr in Tabarz) bei der Aufstellung rotiert werden konnte.

Gegen den Post SV Mühlhausen 3 pausierte der Teamchef selbst und ließ Michael Rutz den Vortritt. Somit rutschte Chris Spiegelhauer ins mittlere Paarkreuz. Auf Mühlhäuser Seite fehlte der Lette Sandijs Vasiljevs. Dennoch konnten die Mühlhäuser erstmals in dieser Saison mit voller Besetzung antreten, weswegen ein knapper Spielverlauf zu erwarten war.

Immer wieder schön in Mühlhausen - Meisterschaftsspiel unter Bundesligabedingungen

Immer wieder schön in Mühlhausen – Meisterschaftsspiel unter Bundesligabedingungen

Die ersten beiden Doppel waren bereits nach kurzer Zeit entschieden. Chris Spiegelhauer und Tobias Liebergesell hatten gegen Christian Reim und Simon Stützer bis auf den ersten Satz kaum Zugriff aufs Spiel (0:3). Besonders brisant – in den letzten beiden Begegnungen dieser Teams, stand sich diese Paarung bereits zweimal im Entscheidungsdoppel gegenüber. In keiner der Partien fanden die Bleicheröder einen Weg, das Spitzendoppel der Müntzer-Städter ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Umgekehrte Situation am Nachbartisch. Das neuformierte Spitzendoppel der Kalistädter bestehend aus Hanjo Hagemeier und Marco Gluza ließ gegen Hasan Bradel und Robert Eckardt nichts anbrennen und sorgte mit einem ungefährdeten 3:0 Sieg für den Ausgleich. Die dritte Doppelpaarung sollte ein Knackpunkt der Partie werden. Die gut eingespielten Bleicheröder, Michael Rutz und Lennart Czosnyka spielten gegen Christian Sippel und Janto Gundlach zu fehlerhaft und mussten den Mühlhäusern folgerichtig zum 3:1 gratulieren. Dies war der erste Rückschlag für das Bleicheröder Team, da man sich hier einen weiteren Punkt erhofft hatte.

Voller Einsatz im Doppel: Marco Gluza und Hanjo Hagemeier

Voller Einsatz im Doppel: Marco Gluza und Hanjo Hagemeier

Die erste Einzelrunde der Begegnung sollte für das obere Paarkreuz der Kalistädter einen rabenschwarzen Tag einläuten. Während der leicht angeschlagene Hanjo Hagemeier gegen Simon Stützer nach harten Kampf mit 3:2 Sätzen verlor, hatte Marco Gluza gegen Christian Reim keine Chance (0:3). Im mittleren Paarkreuz folgte der nächste Dämpfer. Chris Spiegelhauer konnte sein temporeiches Topspin-Spiel gegen Hasan Bradel nicht konsequent genug umsetzen. Sein Gegenüber bestimmte den Spielverlauf und gewann nach einem knappen ersten Durchgang (12:14) souverän mit 3:0 Sätzen. Für einen Lichtblick sorgte Tobias Liebergesell gegen Janto Gundlach. Nach seinem schwachen letzten Auftritt beim Auswärtsspiel in Jena war an diesem Tage eine Leistungssteigerung erkennbar. Lediglich im dritten Satz gönnte sich der 24-Jährige eine Konzentrationspause (3:1). Zu diesem Zeitpunkt waren die Bleicheröder bereits mit 2:5 Punkten im Rückstand. Mit dem starken dritten Paarkreuz der Südharz sollte nun die Wende kommen – und so geschah es auch. Sowohl Michael Rutz gegen Christian Sippel als auch Lennart Czosnyka gegen Robert Eckardt machten Ihren durchwachsenen Doppelauftritt wett und siegten jeweils klar mit 3:0 Sätzen. Neuer Spielstand: 4:5…

Solide Leistung in Mühlhausen: Michael Rutz

Solide Leistung in Mühlhausen: Michael Rutz

Die zweite Einzelrunde begann ähnlich wie die erste. Hanjo Hagemeier hatte gegen den starken Christian Reim alle Kräfte mobilisiert, konnte aber die entscheidenden Spielsituationen nicht präzise genug abschließen, weswegen er letztlich mit 1:3 Sätzen die Box verließ. Auf der anderen Seite zeigte Marco Gluza gegen Simon Stützer zwar eine bessere Leistung. Aufgrund zahlreicher Fehler bei seinem Aufschlagsspiel reichte es dennoch nicht zum Sieg (1:3). Nun standen die Bleicheröder mit dem Rücken zur Wand (4:7). Die Chance auf einen Sieg konnte nur noch erhalten werden, wenn alle folgenden Einzel gewonnen werden.

Chris Spiegelhauer und Tobias Liebergesell sorgten mit ihren Spielen gegen Janto Gundlach bzw. Hasan Bradel für erhöhten Blutdruck auf der Bleicheröder Bank. Im jeweils letzten Durchgang (3:2) retteten die Südharzer die beiden Punkte und übergaben somit den Staffelstab an das untere Paarkreuz. Hier setzte sich Michael Rutz gegen den angeschlagenen Robert Eckardt mit 3:1 Sätzen durch und sorgte somit für den 7:7 Gleichstand. Im Anschluss hatte Lennart Czosnyka mit dem letzten Einzel der Partie die Möglichkeit die Weichen auf Sieg zu stellen. Der Bleicheröder Youngster und sein Gegenüber, Christian Sippel, lieferten sich ein nervenaufreibendes Match mit dem glücklicheren Ende für den Südharzer (3:2). Damit war klar, dass die Bleicheröder mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen werden (8:7). Das Entscheidungsdoppel musste nun über den Ausgang der Partie entscheiden.

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Hält dem Druck stand: das Bleicheröder Juwel – Lennart Czosnyka

Dieses Mal erhofften sich die Bleicheröder, dass man mit Hanjo Hagemeier und Marco Gluza als Spitzendoppel gegen die Mühlhäuser Simon Stützer und Christian Reim einen besseren Ausgang als in der Vorsaison erzielen kann. Gleich zweimal zogen die Kalistädter in der vergangenen Spielzeit in genau diesem Entscheidungsdoppel den Kürzeren (jeweils 7:9 Endstand). Doch auch dieses Mal schienen die Müntzer-Städter unbezwingbar. Nach einem schnellen 0:2 Rückstand keimte noch einmal kurzzeitig Hoffnung im Bleicheröder Lager auf (1:2), doch im vierten Satz musste sich die Bleicheröder letztlich geschlagen geben (1:3). Damit wurde auch das dritte Entscheidungsdoppel hintereinander gegen Mühlhausen verloren. Mit dem 8:8 Endstand konnte sich am Ende beide Teams zufrieden geben. Aus Bleicheröder Sicht war trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes und der mageren Ausbeute des oberen Paarkreuzes, die Niederlage im dritten Doppel besonders bitter. „Mit ein bisschen mehr Abgeklärtheit hätten wir heute einen Sieg einfahren können. Trotzdem eine verdiente Punkteteilung“, fasst der Bleicheröder Teamchef zusammen.

Viel Zeit zum Ausruhen hatten die Bleicheröder nicht. Direkt im Anschluss stand der Vergleich mit dem Tabarzer SV auf dem Tagesprogramm.


Mit leichter Verspätung starteten die Kalistädtern bei den sympathischen Gastgebern aus Tabarz. Besonders freuten sich die Bleicheröder auf das Wiedersehen mit dem ehemaligen Kapitän Jan Zablowski.

Zur Aufstellung:

Beide Teams traten mit ihrer besten Besetzung an. Auf Bleicheröder Seite rutschte Tim Liebergesell für Michael Rutz ins Team. Somit musste auch die Doppelaufstellung angepasst werden. Tim Liebergesell bildete mit Lennart Czosnyka das zweite Doppel. Tobias Liebergesell und Chris Spiegelhauer spielten erstmals das dritte Doppel.

Mit einer kräftezehrenden Partie in den Knochen durfte man gespannt sein, wie sich die Bleicheröder gegen bestens aufgelegte Tabarzer schlagen würden. Zunächst schienen die Kalistädter von dem Vorprogramm zu profitieren. Mit drei Siegen in der Doppelrunde überrumpelten die Bleicheröder die Gastgeber förmlich. Hanjo Hagemeier und Marco Gluza harmonisierten gegen Wolfgang Bitter und Gabor Scharlock perfekt und gewannen souverän mit 3:0 Sätzen. Chris Spiegelhauer und Tobias Liebergesell brauchten gegen Dominique Einicke und Eric Nußbicker zwar zweite Sätze Zeit, um sich auf die Spielweise des Gegners anzupassen, agierten anschließend aber nahezu fehlerfrei und gewannen mit 3:2 Sätzen. Für die große Überraschung sorgten Tim Liebergesell und Lennart Czosnyka, die gegen das gegnerische Spitzendoppel, Jan Zablowski und Dennis Schade, eine bärenstarke Partie spielten und überraschend mit 3:1 Sätzen siegten.

Die Überraschung in Tabarz: Lennart Czosnyka und Tim Liebergesell siegen gegen das Tabarzer Spitzendoppel

Die Überraschung in Tabarz: Lennart Czosnyka und Tim Liebergesell siegen gegen das Tabarzer Spitzendoppel

Die Einzelrunde begann aus Bleicheröder Sicht leider nahezu identisch wie in Mühlhausen. Marco Gluza zeigte gegen Wolfgang Bitter zu wenig Eigeninitiative und musste sich dem druckvoll agierenden Tabarzer folglich mit 0:3 Sätzen geschlagen geben. Hanjo Hagemeier versuchte am Nachbartisch mit einer kämpferischen Leistung Dennis Schade zu bezwingen. Seine aufwändige Spielweise kostete dem Bleicheröder jedoch zunehmend Kraft und Konzentration, was speziell in den entscheidenden Situationen des Spiels deutlich wurde. Der Tabarzer wusste dies für sich zu nutzen und gewann knapp mit 3:1 Sätzen.

Im mittleren Paarkreuz sorgte Tobias Liebergesell gegen seinen ehemaligen Mentor Jan Zablowski dank einer ordentlichen Leistung für den ersten Einzelsieg (3:1) auf Bleicheröder Seite. Am Nachbartisch lieferte sich Tim Liebergesell gegen den starken Dominique Einicke ein ansehnliches Spiel über die volle Distanz. Im letzten Satz hatte der Teamchef der Kalistädter bereits zwei Matchbälle, wusste diese aber nicht zu nutzen, sodass letztlich der Tabarzer als Sieger aus der Box ging (2:3) -eine ganz bittere Niederlage, wie sich später herausstellen sollte. Das untere Paarkreuz teilte sich die Punkte. Lennart Czosnyka und Eric Nußbicker duellierten sich auf Augenhöhe. Am Ende fehlten dem Bleicheröder Nachwuchstalent nur Nuancen zum Sieg (1:3). Zeitgleich ließ Chris Spiegelhauer seinem Gegenüber, Gabor Scharlock, kaum Zugriff aufs Spiel und gewann verdient mit 3:0 Sätzen.

Kleinigkeiten machten den Unterschied: Lennart Czosnyka im Spiel gegen Eric Nußbicker

Kleinigkeiten machten den Unterschied: Lennart Czosnyka im Spiel gegen Eric Nußbicker

Auch in der zweiten Einzelrunde blieb das Spitzenduo der Kalistädter sieglos. Dabei sah es zweitweise so aus, als könnten die Bleicheröder die zwischenzeitlich Führung von 5:4 weiter ausbauen. So führte Hanjo Hagemeier gegen Wolfgang Bitter bereits mit 2:0 Sätzen und hatte bereits einen Matchball. Diesen konnte er jedoch nicht verwandeln und brach danach ein (2:3). Marco Gluza drehte beim Parallelspiel gegen Dennis Schade einen 0:2 Rückstand und erspielte sich im Entscheidungssatz eine Führung, doch auch diese konnte nicht in einen Sieg umgemünzt werden (2:3).

Nun lagen die Hoffnungen auf dem eigentlich zuverlässigen mittleren Paarkreuz der Kalistädter. Doch auch hier zeigten der Bleicheröder Nerven. Tim Liebergesell konnte gegen Jan Zablowski nur im ersten Satz richtig überzeugen (1:3) und Bruder Tobias Liebergesell erlaubte sich gegen Dominique Einicke zu viel Konzentrationslücken. Symptomatisch für das Spiel- beim Spielstand von 1:2 Sätzen führte der 24-Jährige mit 8:2 Punkten und schien sich in den Entscheidungssatz zu retten, bevor er komplett den Faden verlor und die Führung verspielte. Somit ging auch dieses Spiel verloren (1:3).

Der neue Zwischenstand lautete 5:8 und ließ bei optimalen Verlauf nur noch ein Unentschieden zu. Chris Spiegelhauer verkürzte mit einem 3:2 Sieg gegen Eric Nußbicker auf 6:8 Punkte. Lennart Czosnyka hatte erneut die schwierige Aufgabe mit seinem Spiel die Bleicheröder Chance auf einen Punktgewinn am Leben zu erhalten. Die Belastung schien dieses Mal zu groß zu sein. Zwar kämpfte er sich nach einem 1:2 Rückstand gegen Gabor Scharlock zurück, agierte aber letztlich zu nervös, was der Tabarzer auszunutzen wusste. Die 2:3 Niederlage besiegelte auch die erste Niederlage des Bleicheröder Teams in der laufenden Saison. Mit 5:5 Punkten liegen die Kalistädter nun auf Rang fünf. Drei Punkte hinter dem Tabarzer SV (2.).

„Im Laufe des Spiels haben wir zusehends dem kräftezehrenden Spiel in Mühlhausen Tribut zollen müssen. Es fehlte stellenweise an Spritzigkeit und Konzentration, was sich speziell in den knappen Spielen deutlich zeigte. Mit ein bisschen mehr Konsequenz wäre auch in Tabarz ein Punktgewinn möglich gewesen“, gibt der Teamchef zu Protokoll.

Für die Bleicheröder gilt es nun sich von dem anstrengenden Wochenende zu erholen, denn schon in einer Woche wartet die nächste Herkulesaufgabe auf die Kalistädter. Dieses Mal empfängt man in der heimischen Löwentorhalle am Samstag (05.11. um 17:00 Uhr) den Aufsteiger aus Leubingen und am Sonntag (06.11. um 12:00 Uhr) den Staffelfavoriten aus Erfurt.

Punkteverteilung: Tobias Liebergesell, Chris Spiegelhauer, Lennart Czosnyka – alle 3,5 ; Michael Rutz 2,0 ; Hanjo Hagemeier und Marco Gluza 1,0 ; Tim Liebergesell 0,5

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